Merans
Vorzeigepromenade

Aufgewacht über den Dächern von Meran

Ausgeschlafen? Und das um 6 Uhr morgens? Das kann doch nicht wahr sein. Trotz der geschlossenen Rollläden in unserer Luxussuite.
Und zu Hause kriegt mich nicht mal mein Mörderwecker richtig wach! Und was macht Robert? Der schläft natürlich noch wie ein Murmeltier. Soll ich ihn wecken? Dann könnten wir ganz früh und ganz lange frühstücken.
Und dann den Tag in Meran  planen. Aber nein, ich lass ihn noch schlafen. Ich glaube, der letzte Cocktail, den uns Daniele gestern Abend gemixt hat, war einer zuviel 😉 Die waren aber auch so was von lecker ….

Also was nun? Mal gucken, wie das Wetter ist. Wow.. die Sonne geht gerade auf! Und der Himmel? Wolkenlos. Schon wieder so tolles Wetter wie gestern.
Da muss ich raus, bevor es wieder so richtig heiß wird. Das merkt man hier in der Suite mit der Klimaanlage natürlich nicht. Warte mal, wie war das gestern noch, was mir Olga erklärt hat?
Der Tappeinerweg, Merans Vorzeigepromenade. Der hat doch gleich hier in der Nähe einen Zubringerweg. Ok, wo sind meine Joggingklamotten? Gefunden. Und noch schnell eine Nachricht für Robert aufs Bett, sonst meint er noch, ich bin mit dem süßen Rezeptionisten abgeflitzt. …
 Gut, dann kann es ja losgehen. Die Marktleute sind schon am Aufbauen. Heute ist ja Freitag, großer Markttag in Meran.

Und genau vor unserem Hotel fängt er an. Toll, da kann ich nachher mit Robert schön bummeln. Und mir was Hübsches aussuchen. Aber zuerst will ich noch das leckere Degustationsmenü von gestern Abend abarbeiten.
Also in leichtem Joggingschritt immer weiter die Alpinistraße entlang. Dann kurz nach rechts und weiter in die Otto-Huber-Straße. Wow, immer wieder diese wunderschönen Jugendstilvillen, die Meran sein unverwechselbares Flair verleihen. Schon schön hier.

Fein, nun habe ich es geschafft. In nicht mal 5 Minuten bin ich an einem der vielen Zugänge zum Tappeinerweg. An der „Salita“  Silvana, wie sie jeder Meraner liebevoll nennt. „Salita“, also „Anstieg“. Tja, das passt. Aber ich habe gar keine Zeit, auf meine Beine zu achten. Immer wieder finde ich fast exotisch anmutende Pflanzen. Und Stadtgärtner, die um diese Zeit schon fleißig werkeln.
Und immer weiter auf den Serpentinen, bis zum Tappeinerweg. Uff, das war jetzt nicht ohne. Aber es hat sich gelohnt. Dieser Ausblick. Über die ganze Stadt und auf die umliegenden Berge. Sagenhaft. Genug gerastet, nun laufe ich in lockerem Schritt weiter Richtung Altstadt. Oh, Gesellschaft! Da sind noch andere Jogger unterwegs. Guten Morgen Sonnenschein !
Wie weit soll ich noch laufen? Hier ist es einfach herrlich. Immer schön geradeaus, ohne große Steigungen. Und hinter jeder Biegung wartet ein neuer Blick auf die Kurstadt.

Jetzt sehe ich den Kirchturm der Pfarrkirche. Ach, hier geht’s runter. Lauter Stufen aber dafür bin ich ratz­fatz in der Altstadt. Schön, jetzt bin ich am Pfarrplatz, dem Beginn von Merans Shoppingmeile, den Lauben. Gestern habe ich hier schon eine ganz zauberhafte Boutique entdeckt, da muss ich unbedingt noch mal vorbeischauen, aber später, jetzt ist noch alles geschlossen.
Und ganz ehrlich, so langsam bekomme ich Hunger. Ob Robert wohl schon wach ist? Immerhin bin ich schon ein Weilchen unterwegs. Also auf zum letzten Spurt.

Anreise? Um diese Uhrzeit? Warum nicht, die können ja das Gepäck abstellen und sich sofort in den Trubel schmeißen.
Jetzt bin ich geschafft. Hallo Robert, auch schon wach? Wo ich war? Luft schnappen. Und ich bin schon ganz vielen Menschen begegnet. Wir sind immerhin keine solchen Schlafmützen wie du! Ich hüpfe nur noch schnell unter die Dusche, dann können wir frühstücken.
Und dann müssen wir unbedingt auf den Wochenmarkt und danach unter die Lauben. Und mittags will ich dieses leckere Dessert probieren, die ich gestern auf der Menükarte entdeckt habe. Auf, auf, keine Zeit verlieren. Ich will noch jede Menge erleben! Der Tag ist wie gemacht dafür …